Der Diskussion mit Herrn Wurstbroth
(Gespräche mit einem Studenten) möchte ich noch folgendes hinzufügen:
Obwohl ich mich ja als Traummann (also Nerd) bekannt habe, habe ich es nicht so mit dem ganzen Handy-Schnickschnack. Ich habe mir erst aus (fast) unaufschiebbaren und unausweichlichen Gründen erst sehr spät ein Handy zugelegt. SMS fand ich zusätzlich schon immer doof und außerdem zu teuer. Ich habe einfach etwas dagegen immer und überall erreichbar zu sein, da ich auch einmal Zeit für mich brauche.
In der Literaturszene scheint das aber anders zu sein: Nach dem Motto
"Hurra, Hurra, der Twitter der ist da". Es gibt jetzt Blogs, in denen selbsternannte Literaturpäpste ihre Twitterprotokolle veröffentlich, so nach der Art:
1.2.09 13:07: Bin bei Karstadt
1.2.09 13:11: Kaufe Gedichtband von Friedericke Mayröcker vom Wühltisch (heißer Tipp!!!!!!!!!!!!!!!!)
1.2.09 13:17: Verlasse Karstadt
1.2.09 13:18: Sehe hübsche Frau
1.2.09 13:19: Gedicht: "Hübsche Frau 7, ich sehe dich/ bin hin und weg/ gehst weg/ vergiss mich nicht"
1.2.09 13:31: Bin im Literatenkaffee "Balzac"
1.2.09 13:45: Lese Gedichte: Mayröcker
1.2.09 14:15: Schreibe eigenes Gedicht
1.2.09 14:17: Friedericke 9 ist vollendet
1.2.09 14:19: Gehe pullern
usw. usf.
Ganz toll kommt es ja bei unseren technikfeindlichen Sensibelchen an, dass man nur 140 Zeichen verwenden kann. Ich dachte immer mehr wäre in diesem Bereich mehr und nicht weniger mehr. Egal!
Aber: Entsteht hier gar eine neue Kunstform durch diese Beschränkung, wie von einigen Stifthaltern schon kreativ ersonnen? Quasi ein Haiku 2009?
Hey, ich hab's: Ne neue Marktlücke ist geboren:
Nur noch 40 Zeichen pro Nachricht!
Ich nenne das dann Screamen
Am besten noch mit GPS-Anbindung, damit jeder weiß, wo unser Freund zu finden ist (im Idealfall natürlich von der hübschen Frau, dann kann er dann gleich sein Gedicht loswerden ;-)
Laßt es euch gut gehen und sitzt nicht so lange vorm Computer heute, denn der Frühling ist da.
Ich gehe jetzt zu Karstadt ;-)
Mettigel